Nepomuk

Früher stand in der Nische an der Brücke, der sogenannten „Harrerbruck“ – benannt nach den langjährigen Wirtsleuten der Schlossschänke, eine Heiligenfigur: der Heilige Johannes Nepomuk, oder kurz „da Nepomuk“. Lange Jahre wachte er über die Brücke und die Goldach, auch wenn er nicht jedes Hochwasser  verhindern konnte! Irgendwann entschwand er, wie vieles andere am Gebäude, und machte einem Petrus Platz. Dieser hatte zuletzt seinen Heiligenschein um den Hals hängen, und war in einem erbärmlichen Zustand.

Daher bemühte sich Bgm. Dr. Dürner, einen würdigen Brückenheiligen zu finden. Der Erwerb und die Unterbringung am Bürgerhaus sollte über Spenden finanziert werden, denn – so Dr. Dürner –  das ist nicht Sache des Staates. „Wenn jeder, der etwas hält auf die Tradition, einen kleinen Beitrag leistet, können wir einer Nepomuk-Figur zu neuem Glanz verhelfen, und zu einer würdigen „Unterkunft“ am Bürgerhaus!“

In einem Festzug wurde die Statue des Johannes Nepomuk nach der Segnung durch den Ort gefahren bevor Sie in der Nische am Bürgerhaus ihren endgültigen Platz erhielt.

Die Figur, die am 9.9. im Rahmen eines Gottesdienstes beim Pfarrfest gesegnet wurde, war bald gefunden. „Unser“ Nepomuk entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Bekleidet mit Soutane, Mozetta und Birett ist er versehen mit den üblichen Attributen Kreuz und Palmzweig. Über seinem Haupt trägt er einen Nimbus mit fünf Sternen. Die Legende schreibt dem Heiligen den Heiligenschein aus fünf Sternen zu, als er aufgefunden wurde. Die Sterne stehen für die fünf Buchstaben des lateinischen Worts „tacui“ = „ich habe geschwiegen“, somit für die Wahrung des Beichtgeheimnisses.

Kirchenmaler Karl Holzner aus Ampfing ergänzte die fehlenden Teile, und faßte die Figur farbig. Hermann Folger aus Reibersdorf schuf das Schutzgitter, Adolf Rudolf die schützende Glasscheibe.
Zum Teil reichten die Spendenmittel noch, den Petrus wieder in einen akzeptablen Zustand zu versetzen. Er hat jetzt seinen Platz gefunden und seinen Namen dafür hergegeben: im Petrusstüberl!

am endgültigen Platz: Im Petrusstüberl

am endgültigen Platz: Im Petrusstüberl

 

Der Gedenktag des Johannes von Nepomuk ist übrigens der 16. Mai. Die Bauernregeln dazu besagt: Der Nepomuk uns das Wasser macht, dass uns ein gutes Frühjahr lacht. Und zur Sicherheit lautet ein überliefertes Stoßgebet bei zu viel Regen:  Heiliger Sankt Nepomuk treib uns die Wassergüsse z’ruck.